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Claus Bachs Bildarchiv: Er hat es wieder getan
26. September 2018 / Radio, Stadtzeit,Mediathek
Der Autovermieter Sixt ist ja bekannt für seine oftmals recht bissigen Werbesprüche. Welche freilich immer vom politischen Puls der Zeit leben. So fand vor zwei Jahren dessen Kampagne mit dem Konterfei von Alexander Gauland enormes mediales Echo. Damals hatte die Firma ein Porträt des AFD-Chefs mit grimmiger Miene abgebildet und neben einer Abbildung eines ihrer großen Umzugs-LKWs getextet: "Für alle, die einen Gauland in der Nachbarschaft haben." Das bezog sich auf den abfälligen Kommentar Gaulands zum Fußballspieler Jerome Boateng, die wie folgt lautete: "Die Leute finden ihn als Fußballspieler gut, aber wollen einen Boateng nicht in der Nachbarschaft haben."
Nun ist Sixt erneut im Gespräch. Diesmal trifft es den versetzten Chef des Verfassungsschutzes Hans Georg Maaßen. In direkter Anspielung auf jene Situation textete das Team des Unternehmens: "Auch bei Sixt: Beförderung auf Knopfdruck." Daneben sind schnittige Limousinen abgebildet. Wie nicht anders zu erwarten, ging auch diese Anzeige sofort viral und wurde vergangene Woche zum Renner in den sozialen Netzwerken. In einem Tweet legte man noch treffend nach: "Einiger Maaßen überraschend." Zwar wurde jene Kampagne mittlerweile von der Realität überholt. Aber erneut hatte das Social Media-Team besagter Firma seinen Instinkt für treffende zeitgenössische PR-Kampagnen bewiesen. Erst im gerade vergangenen Sommer hatte sich das Team ebenfalls die Rücktritts - Wankelmütigkeit eines Horst Seehofers zur medialen PR-Brust genommen. In Anspielung darauf war im Juli folgender Werbespruch unter Seehofers Konterfei zu lesen: "Egal, wie Sie sich entscheiden: Bis zur letzten Minute kostenlos zurücktreten."
Das ist doch mal was. Und für die nächste Zeit dürfte es dem Autovermieter an Vorlagen für neue Webetexte bestimmt nicht mangeln. Weiter so. Bleiben wir gespannt.
(Claus Bach)
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