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Claus Bachs Bildarchiv: Häuslicher Glamour

06. Mai 2020 / Radio, Stadtzeit,Mediathek

Am ersten Montag im Mai versammeln sich traditionsgemäß die Stars der Designer-, Model- und Schauspielszene zur sogenannten "Met Gala" im New Yorker Metropolitan Museum of Art.
Wie alles andere wurde auch dieses Luxus-Event infolge der Weltpandemie gecancelt.

So blieb denn auch jener Bevölkerungsgruppe nichts anderes übrig, als zur odinären Selbsthilfe überzugehen. Dafür schaltete die US-Ausgabe des Modemagazins Vogue einen Livestream auf ihrem Yotube-Channel, in welchem sich die VIPs der einschlägigen Szene von ihren gegenwärtigen Aufenthaltsorten aus präsentieren und veranstaltungsgemäß in Schale schmissen. Passenderweise hielt Gastgeberin Anna Wintour die Eröffnungsrede. Anschließend folgten diverse Einblendungen und Statements besagter Persönlichkeiten. Und das sah bisweilen recht befremdlich aus. Hollywood-Größe Julia Roberts posierte in üppiger schwarz-weiß schulterfreier Robe in einem auffällig bescheidenem Badezimmer. Dabei steht sie am Rand der Badewanne und schaut aus dem Fenster. Andere machten sich gar nicht erst die Arbeit und stellten Aufnahmen der letzten Galas zur Verfügung, kommentiert mit verbalen Jammereien ob des ausgefallenen Schaulaufens. So konnte man Schauspielerinnen Kate Hudson und Liv Tyler in jeweils goldenem und dunkelblauen Pailettenkleid bewundern. Kollegin Rita Wilson zeigte sich in einem schulterfreie gemusterten Prada-Dress während des Presse-Catwalks, ebenfalls vom vergangen Jahr.
Überraschend kreativ ging US-Star Katy Perry zu Werke. Die schwangere Schauspielerin machte sich auch nicht die Arbeit der Aufstylerei und zog es vor, eine blush-farbene Korsett-Kreation des Modemachers Jean Paul Gaultier aus dem Jahr 1990 zu präsentieren. Letzterer hatte es für die damalige "Blond Ambition-Tour" seiner Muse Madonna entworfen. Bis auf jene Ausnahme geriet das diesjährige virtuelle Schaulaufen besagter vermeintlicher Berühmtheiten zum ernüchternden häuslichen Mummenschanz. Ganz und gar ohne Glamour, der sich beim besten Willen nicht einstellen wollte. Denn merke: Vor Covid 19 sind (fast) alle gleich.

(Claus Bach)

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