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Erster Verhandlungstag der Neuauflage des Ballstädt-Prozesses

20. Mai 2021 / Radio, Stadtzeit,Mediathek
Beginn des zweiten Ballstedt-Prozesses,  (c) Micha Weiland
Beginn des zweiten Ballstedt-Prozesses, (c) Micha Weiland

Der Ballstädt-Prozess ist am Montag vor dem Erfurter Landesgericht erneut aufgerollt worden.
Für Radio LOTTE war Fides Schopp beim ersten Verhandlungstag am 17. Mai 2021 in der Messehalle Erfurt dabei und berichtet.

Zu den Hintergründen:

Eine Gruppe feiernder Menschen wurde 2014 brutal im Gemeindehaus in Ballstädt angegriffen. Dabei wurden Menschen schwer verletzt. Die Tat ging von Rechtsextremen aus, die die Immobilie "das gelbe Haus" in Ballstädt besitzen. Dort wurde zuvor eine Fensterscheibe eingeworfen. Wer das war, lässt sich bis heute nicht nachweisen. Dennoch haben die Rechtsextremen die feiernde Kirmesgesellschaft im Gemeindehaus als Verantwortliche auserkoren und dann mit ihrem Angriff auf die Feiernden Selbstjustiz ausgeübt.
Erst 2017 kam es zu einem Prozess, bei dem teilweise Haftstrafen bis über drei Jahren ausgesprochen wurden. Gegen dieses Urteil wurde Revision eingelegt und dieser wurde stattgegeben. Deshalb wird jetzt sieben Jahre nach der Tat ein zweiter Prozess geführt. Die Staatsanwaltschaft Erfurt hat den Angeklagten im Vorfeld des erneuten Verfahren Deals angeboten. Das Strafmaß beträgt dabei etwa ein Jahr auf Bewährung. Daraufhin haben die Omas Gegen Rechts Erfurt die Petition "Kein Deal mit Nazis" gestartet und dem Justizminister Dirk Adams vor Prozessbeginn eine Liste mit etwa 45.000 Unterschriften überreicht.


Erster Verhandlungstag der Neuauflage des Ballstädt-Prozesses

Autor: nbv