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»Weimar Nachrichten« vom 24. Juni 2025

24. Juni 2025 / Weimar, Nachrichten

Nachrichten aus der Region hier bei Radio LOTTE Weimar

Linke will "Schwarzfahren" straffrei stellen
Gegen Fahrgäste, die in Weimars Stadtbussen ohne gültigen Fahrschein angetroffen werden, sollte keine Strafanzeige mehr gestellt werden. Dafür soll sich die Stadt als Gesellschafterin der Stadtwirtschaft einsetzen, fordert ein morgen im Stadtrat zur Abstimmung gestellter Antrag der Linke-Fraktion. Demnach sollen die "Ertappten" stattdessen auf bestehende Sozialticket-Angebote und Beratungsstellen hingewiesen werden. Das erhöhte Beförderungsentgelt von 60 Euro könne weiterhin gefordert werden, heißt es im Antrag. Aber das Nicht-Bezahlen-Können nach dem Strafgesetzbuch mit Gefängnisstrafe zu ahnden, sei im Vergleich zur Ordnungswidrigkeit beim Falschparken unverhältnismäßig. Die Situation für die Betroffenen würde nur verschlimmert, überdies koste ein Hafttag den Staat mehr als 150 Euro. - Vor zwei Jahren war die Linke im Bundestag mit einem solchen Antrag für den gesamten ÖPNV gescheitert. 

Pawlowna-Gesellschaft erkundet wieder Erlebnisroute
Mitglieder der Weimarer Maria-Pawlowna-Gesellschaft sind gestern zu einem zweiten Abschnitt ihrer historischen Reise auf den Spuren der Großherzogin aufgebrochen. Nach der Reise in historischen Kutschen nach Leipzig vor zwei Jahren soll diesmal der polnische Teil der Strecke zurückgelegt werden. Dabei soll es nach Medienangaben vom ehemaligen Küstrin bis zum Kaliningrader Gebiet der Russischen Föderation gehen. Unterwegs seien an mehrere Stationen Begegnungen mit Bürgermeistern und Vereinen anderer Städte geplant, heißt es. - Gereist wird entgegengesetzt des Weges, den die Zarentochter mit Prinz Carl Friedrich von Sachsen-Weimar-Eisenach nach ihrer Hochzeit 1804 von Sankt Petersburg nach Weimar zurücklegte. Die Strecke möchte die Maria-Palowna-Gesellschaft als Erlebnis-Route für Touristen entwickeln. 

Kuratoren von "Bauhaus und Nationalsozialismus" erhalten Justus-Bier-Preis
Wie angekündigt, haben gestern die Kuratoren der vorigen Jahresausstellung der Klassik-Stiftung "Bauhaus und Nationalsozialismus" den diesjährigen Justus-Bier-Preis erhalten. Der mit 5-tausend Euro dotierte Preis wurde am Abend im Festsaal des Goethe-Nationalmuseums überreicht. Die dreiteilige Weimarer Ausstellung habe "durch eine originelle Themenstellung und eine fundierte fachliche Aufarbeitung" beeindruckt, hieß es zur Preis-Ankündigung. Die Ausgzeichneten sind Anke Blümm und Patrick Rössler von der Universität Erfurt sowie Elizabeth Otto von der Buffalo-University. - Mit dem nach dem Kunsthistoriker Justus Bier benannten Preis ehrt die Helga-Pape-Stiftung aus Hannover jährlich Kuratoren im deutschsprachigen Raum, wie es heißt, "für ihr besonderes Verständnis für die Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts". 

Familienamt berät mögliche Pflegeeltern
Weimarer, die sich vorstellen können, Pflegeeltern auf Zeit zu sein, können sich heute dazu beraten lassen. Zu dem Infoabend bei Kaffee und Tee wurde zu 17 Uhr in die Erfurter Straße 28 eingeladen. Mitarbeiterinnen vom Familienamt und Fachkräfte des Pflegekinderdienstes erklären, wie Engagierte einem Kind aus problematischen Familienverhältnissen zeitweilig ein Zuhause bieten können. Hintergrund könnten schwere Krankheit oder Überlastung der leiblichen Eltern sein, hieß es in der Bitte um Anmeldung. Angesprochen waren dabei ausdrücklich auch Alleinstehende und unverheiratete oder gleichgeschlechtliche Paare. Grundvoraussetzung sei "ein großes Herz für Kinder".

Stadtbücherei zeigt Winkler-Werke
Die Stadtbücherei bietet seit Freitag eine erneute Ausstellung mit Werken des im Jahr 2000 verstorbenen Weimarer Malers Hans Winkler. Unter dem Titel "Der aufrechte Gang" werden Arbeiten verschiedener Schaffensphasen des Künstlers, darunter Gemälde, Gedichte und Tagebuchaufzeichnungen präsentiert. Winkler hatte mit seiner abstrakten Malerei bis 1989 jenseits des offiziellen Kunstbetriebes der DDR gestanden. Erst danach fand sein Werk zunehmend öffentliche Beachtung. 1992 ehrte die Stadt den Künstler mit dem Weimar-Preis. 

wk

»Weimar Nachrichten« vom 24. Juni 2025

Autor: nbv