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Claus Bachs Bildarchiv: Abseits der Kunst

27. August 2025 / Radio, Stadtzeit,Mediathek
Claus Bachs Bildarchiv, Foto: Claus Bach
Claus Bachs Bildarchiv, Foto: Claus Bach

Verlässt man die Klassikerstadt, steht man rasch inmitten abgeernteter Getreidefelder. Rasierte sanfte Hügel, soweit das Auge reicht. Ein romantischer Anblick. Fast wie jedes Jahr. Diesmal Ende August. Was im Grunde ziemlich normal ist.
Doch infolge anhaltenden Regens wurde vielerorts nur ein Teil der Ernte eingefahren. Mit beunruhigend geringeren Erträgen, die für viele Agrarbetriebe zur Existenzbedrohung werden könnten. Und erstmals tritt auch ein neuer Zustand ein: Die Landwirtschaft wird
zum Hauptgegenstand medialer Berichterstattung. Was sonst eher
als Bebilderung des Wetterberichts stattfand, wurde zum Brennpunkt verschiedenster Diskussionen. Über extreme Arbeitsbedingungen. Oder Milliardenhilfen von Bund und Land bei gravierenden Ertragsausfällen. Damit einhergehende Forderungen des Umdenkens an Agrar-Unternehmen. Wie die aussehen sollen, ist höchst umstritten. Hastig wird konventionelle gegen nachhaltige Landwirtschaft ausgespielt. Freilich immer Lobby- und benutzerdefiniert.

Doch auch diverse Bauernregeln für den Monat werden kaum die Stimmung vieler Agrar-Unternehmen heben. Aber vielleicht trösten. Nachfolgend eine kleine monatsbezogene Auswahl:

„Nasser August macht teure Kost."
„August-Donner hat die Kraft, dass er viel Getreide schafft."
„Dem August sind Donner nicht Schande, sie nutzen der Luft und dem Lande."
„Der August muss Hitze haben, sonst Obstbaumsegen wird begraben."
„Trockener August ist der Bauern Lust."
„Ist's im August recht hell und heiß, so lacht der Bauer im vollen Schweiß."
„Im August Wind aus Nord - jagt unbeständiges Wetter fort."
„Im August, beim ersten Regen, pflegt die Hitze sich zu legen."
Was den Weinbau betrifft, wird es widersprüchlich: „Augustregen wirkt wie Gift, wenn er die reifenden Trauben trifft." Oder:
„Stellt im August sich Regen ein, so regnet's Honig und guten Wein."
„Im August viel Regen, ist dem Wein kein Segen."

Und was sagt uns das? Der Größte Feind des Landwirts ist und bleibt das Wetter. Eigentlich ein Klassiker. Wenn nur dessen Extreme nicht wären.

Claus Bach

 

Claus Bachs Bildarchiv: Abseits der Kunst

Autor: nbv