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Claus Bachs Bildarchiv: Neuer Sound in alten Farben

16. Oktober 2020 / Radio, Stadtzeit,Mediathek
Claus Bachs Bildarchiv, Foto: Claus Bach
Claus Bachs Bildarchiv, Foto: Claus Bach

Pures Gelb und pures Violett dominierten beim diesjährigen Rundgang das visuelle Areal des traditionslastigen 367. Zwiebelmarkts. Umrankt vom herbstlichen Grün der noch belaubten Bäume.

Geschuldet einer Armada von Zwiebelrispen in selbstverständlich unterschiedlichsten Erscheinungsformen. Am besten war das bei einem Gang entlang der Schillerstraße zu erleben. Dicht gestaffelt eröffnete sich ein Blick der außerordentlich folkloristisch-romantischen Art, wie er erstmal seines Gleichen sucht. Als punktförmige Welle leuchteten dazwischen die meist bläulich-weißen Mund-Nasen-Schutzmasken der Besucher. Nur unterbrochen von den neongelben und schwarzen Jacken der Mitarbeiter des städtischen Ordnungsamts, welche für die Einhaltung der neuen Regeln sorgen mussten. Geschuldet war das freilich den pandemiebedingten Einschränkungen des diesjährigen Markts. Bekanntermaßen musste dem alljährlichen Drei-Tages-Open Air Event eine substanzielle Schrumpfung verordnet werden. Betreten nur mit besagter Maske unter Einhaltung der Abstandsregeln. Jeweils 18 Uhr war Schluss. Und noch etwas war anders: Das gedämpfte Stimmengewirr der Besucher lieferte einen durchaus neuen Sound des Geschehens. Denn die Geräusche der üblichen Bands, Klein- und Selbstdarsteller fehlten ebenfalls.

Kurzum: Back to the Roots war die die Devise. Nichts als Zwiebeln, Strohblumensträuße und dergleichen. Und eigentlich war das gar nicht mal so schlecht. Denn mehr Alleinstellungsmerkmal geht nicht. Und auch das städtisch verordnete Ausschankverbot von Alkohol erwies sich letztens als entspannend. Die Bilanz der lokalen Polizei war durchaus rekordverdächtig. Die Zahl gewalttätiger Delikte ging gegen null. So gesehen könnte das Beispiel des 367. Weimarer Zwiebemarkts durchaus Schule machen. Wenn da nicht die vielen erwerbslos gebliebenen Gastwirte, Markthändler und Künstler wären. Das allerdings ist gegen nichts aufzuwiegen.

 

(Claus Bach)

 

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Autor: nbv