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Weimar trauert um Günter Pappenheim

01. April 2021 / Weimar, Nachrichten
Günter Pappenheim 2012 (Foto: Peter Hansen)
Günter Pappenheim 2012 (Foto: Peter Hansen)

Der Buchenwald-Überlebende und Ehrenbürger Weimars, Günter Pappenheim, ist am frühen Mittwochmorgen im brandenburgischen Zeuthen verstorben. Dies teilte am gestrigen Abend die Stadt Weimar mit. „Wir sind sehr traurig über diese Nachricht. Mit Günter Pappenheim verlässt uns ein weiterer Zeitzeuge der Nazi-Barbarei und Mahner für die Sache der Menschlichkeit", unterstrich Oberbürgermeister Peter Kleine. „Zugleich sind wir sehr dankbar, dass wir noch die Möglichkeit hatten, ihn mit der Ehrenbürgerschaft Weimars für sein Lebenswerk zu würdigen."

Die Stadt Weimar verlieh dem 1925 in Schmalkalden Geborenen erst am 1. März dieses Jahres, die Ehrenbürgerwürde. Günter Pappenheim wurde in der Vergangenheit aufgrund seiner Verdienste unter anderem als langjähriger Vorsitzender der Lagergemeinschaft Buchenwald-Dora, als langjähriger Vizepräsident des IKBD sowie als Zeitzeuge in der Vermittlung und Aufklärung mehrfach geehrt. Er war Mitglied des Ehrenpräsidiums der Fédération Internationale de la Résistance und seit 2018 „Kommandeur der Ehrenlegion". 
(shg)

Weitere Buchenwald-Überlebender ist verstorben

Neben Günter Pappenheim ist ein weitere Buchenwald-Überlebender verstorben. Wie die Stadt mitteilt, verstarb Alexander Bychok am vergangenen Sonnabendmittag in seiner Heimatstadt Kiew. Während des Zweiten Weltkriegs wurde Bychok als Zwangsarbeiter nach Deutschland verschleppt. Nach einem Fluchtversuch brachte man den damals 16-Jährigen 1942 nach Buchenwald.

Menschenrechtspreisträger Paul Polansky verstorben 

Auch der Menschenrechtspreisträger Paul Polansky ist gestorben. Wie es in einer Mitteilung der Stadt heißt, verstarb der US-amerikanische Autor und Roma-Aktivist bereits am vergangenen Freitag. Beigesetzt wurde er am Montag im Dorf Knezovo Selo bei Niš. Polansky erhielt 2004 den Menschenrechtspreis der Stadt Weimar. Er wurde durch den Nobelpreisträger Günter Grass und die Gesellschaft für bedrohte Völker nominiert. Neben seinem Wirken als Autor und Poet engagierte er sich für die Volksgruppe der Roma. Insbesondere das Schicksal der bleivergifteten Roma-Kinder im Kosovo lag ihm am Herzen, heißt es. Er lebte und arbeitete mit den Roma über 30 Jahre in 19 Ländern. Während dieser Zeit dokumentierte er ihr Leben unter anderem in Osteuropa, den Balkanstaaten, Albanien, und der Türkei. (mt)

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