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Claus Bachs Bildarchiv: Weißes Rauschen

23. November 2017 / Radio, Stadtzeit
Claus Bachs Bildarchiv, Foto: Claus Bach
Claus Bachs Bildarchiv, Foto: Claus Bach

Am 21. November wurde der sogenannte "UNO World Television Day" begangen. Anlass war das 1. Weltfernsehforum der Vereinten Nationen, welches vom 21. bis 22. November 1996 stattfand. Seither treffen sich jährlich internationale TV-Unternehmer und Experten, um Kooperationen und Zukunftsperspektiven des Mediums zu erörtern. Freilich soll es dabei um den Austausch von historischen, wissenschaftlichen und kulturellen Informationsangeboten gehen.

Reichlich zwanzig Jahre ist das her. Und immer noch gilt das Fernsehen als wichigstes Kommunikationsmedium unserer Zeit. Auch die sogenannte digitale Revolution konnte ihm bis heute nichts anhaben. Fast jeder Sender hat nun seine eigene Plattform im Internet. Was zur Folge hat, dass man sich heute im Netz sein eigenes Programm zusammenstellt. Längst ist die Abhängigkeit von einzelnen Sendeanstalten Vergangenheit.

Diese sind dazu übergegangen, spezielle Programmangebote zum Tag des Weltfernsehens zu entwickeln. In Deutschland erreichte das Fernsehen im Jahre 2016 einen weitesten Sendekreis von 92,3 Prozent der Bevölkerung. Tagesreichweiten von 72,0 Prozent und eine tägliche TV-Sehdauer von 3 Stunden und 54 Minuten.

Diese Kurzstatistik kann man auf der Website des ZDF zum Weltfernsehtag nachlesen. Und auch einiges über die berüchtigten "Quotencharts". An erster Stelle ist der Fußball auszumachen. Im Speziellen die Übertragung des Finalspiels der WM vom Jahr 2014. Aber auch eine Kultserie der 1980er Jahre liegt statistisch ganz weit vorn: Die siebte Folge der "Schwarzwaldklinik" vom 17. November 1985 wollten damals etwa 28 Millionen Zuschauer sehen.

So wird man wohl auch zukünftig tagelang vor der Glotze oder dem Rechner verbringen. Freilich ist das auch überaus bequem, so ganz langsam vor dem TV einzuduseln. Und unter Umständen davor verenden. Denn dass enthemmter TV-Konsum auch seine gesundheitlichen Schleuder hat, dürfte mittlerweile bekannt sein. Das hat der australische Wissenschaftler David Dunstan vom "Baker Herz und Diabetis Institut Melbourne" im Jahre 2010 nachgewiesen. Nach seiner Studie kam er zu dem Ergebnis, dass jede Stunde vor der Glotze das statistische Sterberisiko um durchschnittlich 11 Prozent erhöht. Hauptgrund ist die überlange Bewegungsarmut vor der Bildermaschine.

Was für eine Erkenntis. Das Medium ist und bleibt die Message. Doch Vorsicht: Mentale Risiken und Nebenwirkungen sind selbstverständlich inbegriffen.

 

Claus Bach

 

Bildarchiv mit Claus Bach

Autor: jep