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Mobile Vitrine zeigt Fall Polaczek

29. August 2017 / Weimar, Nachrichten

Die Klassik-Stiftung zeigt seit heute wieder Kunstwerke aus ihren Beständen, die von Nazis geraubt oder unrechtmäßig erworben wurden. Bis Ende November wird in der dafür eigens geschaffenen mobilen Vitrine der Fall des Kunsthistorikers Ernst Polaczek präsentiert. Der in Reichenberg, heute Liberec in Tschechien, aus jüdischer Abstammung Geborene hatte nach seiner Absetzung als Museumsleiter von Görlitz für den Unterhalt und die Ausreise auch Teile seiner privaten Kunstsammlung verkauft - unter anderem ein von Adele Schopenhauer gefertigtes Kunstwerk, das 1936 an das damalige Goethe-Nationalmuseum gelangte. Polaczeck verstarb noch vor der geplanten Ausreise, seine Witwe wurde im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau ermordet. Die Klassik-Stiftung sucht nun nach den Erben des Ehepaars.

Die mobile Vitrine macht diesmal im Foyer des Goethe-Nationalmuseums Station.

Autor: wk